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Am 1. Juli 2022 feiert Zofingen endlich wieder ein Kinderfest

Wenn hunderte blumengeschmückte Kinder durch die Zofinger Altstadt ziehen, dann ist Kinderfest. Seit fast 200 Jahren begeistert das Volksfest Jung und Alt – mit seinem Umzug, den Vorführungen der Schule, mit Musik und Chilbi-Stimmung, dem historischen Gefecht und dem stimmungsvollen Fackelumzug. Am Zapfenstreich am Vorabend wird das Kinderfest mit einem Konzert eröffnet und in den Gassen der Altstadt wird ausgelassen gefeiert. Nach der coronabedingten Zwangspause ist die Vorfreude nun besonders gross. Das Kinderfest wartet zudem mit mehreren Neuerungen auf.

Das Kinderfest geniesst eine lange Tradition – und doch gibt es auch die eine oder andere Neuerung. So marschieren beim Umzug ausnahmsweise Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen mit, denn es gibt einige in der Oberstufe, die wegen der Corona-Pandemie dies noch nie erleben durften. Ebenfalls beim Umzug dabei sind in diesem Jahr die Vertreter der Gastgemeinde Aarburg und die Zofinger Stadtkompanie. Als Kinderfestredner für die Morgenfeier in der Kirche konnte Adrian Zinniker gewonnen werden. Er ist Musikvermittler bei Argovia Philharmonic und realisiert Gruppenprojekte insbesondere mit Schulen aus dem Aargau. Als weitere Neuerung beginnen das Gefecht und einige der Programmpunkte am Nachmittag aus organisatorischen Gründen 15 Minuten später.

Konzert von Future Relic
Neu im Programm 2022 ist auch das Konzert für Jung und Alt von Future Relic aus Zofingen beim Gemeindeschulhaus. Die Kinderfestkommission hat dieses lanciert, um den in Zofingen wohnhaften Flüchtlingen aus der Ukraine ein Alternativprogramm zum historischen Gefecht zu bieten. Die Kinderfestkommission ist sich bewusst, dass das historische Gefecht bei Personen, die vor dem Krieg geflüchtet sind, Ängste auslösen kann. Die geflohenen Personen werden von der Kommission deshalb umfassend per Brief, anlässlich einer Informationsveranstaltung und bei einem Schulbesuch informiert und zum Fest eingeladen. Selbstverständlich darf dieses Konzert auch von allen anderen Interessierten besucht werden.

Historischer Hintergrund des Gefechts
Das Gefecht ist ein traditionelles Element des Zofinger Kinderfests – eine Inszenierung, bei welcher die Schuljugend in der Rolle als Kadetten gegen eine wilde Horde, die Freischaren, kämpft, um auf dem Heiternplatz für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Normalerweise gewinnen die Kadetten. Um ein Zeichen für den Frieden zu setzen, wird das diesjährige Gefecht mit einer erfolgreichen Friedensverhandlung enden. Das Gefecht am Kinderfest geht nicht, wie viele meinen, auf eine historische Schlacht zurück. Bis anfangs der Siebzigerjahre war das Kadettenwesen Teil der Zofinger Bezirksschule und im Stundenplan verankert. Für die Inspektion durch den Bund als Geldgeber studierten die Kadetten das Gefecht ein.

Helferinnen und Helfer gesucht
Das Gefecht erfreut sich grosser Beliebtheit. So haben sich in diesem Jahr überdurchschnittlich viele Schülerinnen und Schüler bei den Kadetten eingeschrieben. Für ihre Ausbildung werden noch freiwillige Helferinnen und Helfer in der Kinderfestwoche gesucht. Es sind auch Teileinsätze an folgenden Tagen möglich: Montag (Vormittag/Nachmittag), Dienstag (Vormittag/Nachmittag), Mittwoch (Vormittag), Donnerstag (Vormittag) und am Kinderfesttag, 1. Juli 2022. Vorkenntnisse sind keine notwendig. Interessierte melden sich bitte bei l.deliquoriNULL@hotmail.com.

Ab diesem Jahr können nicht nur die Oberstufenschüler zwischen der Teilnahme am Gefecht und andern Aktivitäten wählen, sondern auch die jüngeren. Sie dürfen selbst entscheiden, ob sie beim Gefecht zuschauen oder beim Konzert von Future Relic dabei sein möchten.

Die Tagwache läutet den Kinderfesttag ein
Zum Kinderfest gehört traditionsgemäss auch die Tagwache um 7.00 Uhr durch die Stadtmusik und den Tambourenverein. Vom Heitern ertönen dann elf Salutschüsse, mit welchen alle Bezirke des Kantons Aargau begrüsst werden. Falls das Gefecht (und das Konzert von Future Relic) wetterbedingt stattfinden kann, ertönen um 14.00 Uhr zwei Kanonenschüsse. Aus Rücksicht wird auf die Kanonenschüsse am Abend auf dem Festgelände verzichtet, wenn alle dort versammelt sind und hoffentlich bei schönstem Wetter das Fest geniessen.

Live-Übertragung und Detailprogramm
Impressionen vom Kinderfest bietet am 1. Juli 2022 ab 09.30 Uhr die Live-Übertragung des Umzugs und der Morgenfeier in der Kirche. Bei der Feier bilden mehrere hundert Kinder von der ersten Klasse bis zur Oberstufe einen eindrücklichen Chor. Dank der Live-Sendung erhält die Öffentlichkeit Einblick in diesen prägenden Moment des Kinderfests. Die Sendung wird realisiert von der ZT Medien AG in Zusammenarbeit mit der ADi AG.

Die Live-Sendung ist wie das Programm des Kinderfests abrufbar unter www.zofingen.ch/kinderfest. Dort ist am 1. Juli ab 11.00 Uhr zudem zu erfahren, welche Programmvariante aufgrund des Wetters zum Zug kommt. Damit der Schlussgesang nach dem Fackelzug auf dem Thut-Platz kräftig angestimmt werden kann, ist auch der Liedtext aufgeschaltet. Die Webseite bietet zudem weitere Informationen zur Geschichte des Kinderfests.

Zapfenstreich ohne Mehrwegbecher
Da jedes Jahr sehr viel Abfall anfällt, wurde am Zapfenstreich 2019 im Rahmen eines Pilotprojekts die Einführung von Mehrwegbechern getestet. Obwohl weniger Abfall auf den Strassen lag, hat sich das gewählte System nicht bewährt und wird im Gesamtkontext des neuen städtischen Abfallreglements überarbeitet. Der Zapfenstreich 2022 findet deshalb ohne Mehrwegsystem statt. Ab 2023 wird eine ganzheitliche Lösung zur Abfallreduktion angestrebt.

Anmeldung Kadettenwettschiessen
In der Kinderfestwoche findet am 30. Juni 2022 ausserhalb der Schule das traditionelle Kadettenwettschiessen statt. Kinder und Jugendliche mit Jahrgang 2007 bis 2011 können sich bis am 28. Juni 2022 anmelden unter www.zofingen.ch/kadettenwettschiessen2022.

Beim Umzug am Kinderfest ziehen hunderte blumengeschmückte Schulkinder durch die Gassen der Zofinger Altstadt. (Bild: zvg)
Future Relic nimmt Altvertrautes auf, kombiniert es mit frischen Sounds und holt damit den klassischen Pop-Rock in die Gegenwart. (Bild: zvg)

 

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