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Zofingen will das Fernwärmenetz "Stadt" an die StWZ Energie AG übertragen

Das sanierungsbedürftige Fernwärmenetz "Stadt" gehört der Stadt Zofingen, wird aber bereits seit Jahren von der StWZ Energie AG betrieben. Nun ist vorgesehen, dass per 1. Januar 2022 dieses Fernwärmenetz ins Eigentum der StWZ Energie AG übergeht. Die nicht wahrgenommene Sanierungspflicht soll durch die Einwohnergemeinde mit CHF 300'000 abgegolten werden. Am 25. Oktober 2021 entscheidet der Einwohnerrat über das Vorhaben.

Die StWZ Energie AG betreibt heute zwei Fernwärmenetze, das Fernwärmenetz "Stadt" und das Fernwärmenetz "StWZ". Das Netz "Stadt" befindet sich zum Teil noch im Eigentum der Einwohnergemeinde. Bei der Rechtsformänderung im Jahr 2001 wurde das damalige Fernwärmenetz "Stadt" nicht wie die anderen Energie- und Wasserversorgungsanlagen von der Einwohnergemeinde an die StWZ Energie AG ausgelagert. Dies soll nun nachgeholt werden.

Die Leitungen des Fernwärmenetzes "Stadt" mit Baujahr 1967 bis 1980 sind sanierungsbedürftig. Vordringlich zu erneuern sind Leitungen im Umfang von rund CHF 600'000. Ein erster Teil (Schulgasse) wurde im Jahr 2020 mit Kosten von rund CHF 200'000 bereits durch die StWZ Energie AG saniert.

Mit den aktuellen Verkaufspreisen kann das Fernwärmenetz "Stadt" nicht wirtschaftlich betrieben werden. Das Netz ist stark defizitär, da die laufenden Wärmelieferverträge für Objekte in der Altstadt auf Fernwärme aus fossiler Energie beruhen und die Investitionen in die neue Energiezentrale im Spital Zofingen mit einer Holzschnitzelheizung – und hauptsächlich erneuerbarer Energie - nicht berücksichtigen. Die Einwohnergemeinde Zofingen ist auf diesem Netz die grösste Kundin respektive Abnehmerin von Fernwärme. Die Verträge laufen in den nächsten Jahren aus. Sie sollen unter Berücksichtigung der Lieferung von erneuerbarer Energie mit höherem Wärmepreis erneuert und wiederum langfristig abgeschlossen werden.

Die Ablösung der bisherigen Verträge der Einwohnergemeinde ab Januar 2022 ist für den Stadtrat unbestritten. Der Stadtrat und die StWZ Energie AG einigten sich zudem auf einen Sanierungsbeitrag der Einwohnergemeinde von CHF 300'000 an die StWZ Energie AG und den gleichzeitigen Eigentumsübertrag der alten Fernwärmeleitungen. So kommt die Einwohnergemeinde rückwirkend ihren bisher nicht wahrgenommenen Sanierungspflichten nach. Zudem ist sie durch die Eigentumsübertragung zukünftig von solchen Pflichten befreit.

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