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3-2-1-heiss! Mit Raketenglacés der Hitze auf die Spur kommen

Was hat eine Raketenglacé mit dem Klimawandel zu tun? Oder: Wie schnell müsst ihr an den heissesten Orten der Stadt eure Glacé schlecken, damit sie nicht wegschmilzt? Die Städte Zofingen und Aarau werden Schauplatz für ein spezielles Pilotprojekt mit Bürgerbeteiligung zum Thema Hitze.

Wer kennt das nicht? Die Hitze drückt und lässt einem kaum mehr Luft. Besonders in Städten, also an Orten die grossflächig überbaut und wenig begrünt sind, steigen die Temperaturen im Sommer exponentiell an. Auf der Klimakarte kann man einsehen, wo im Aargau solche "Hitzeinseln" entstehen. Das Phänomen der aufeinander folgenden Hitzetage, so genannte Hitzewellen, tritt immer häufiger, länger und intensiver auf. Das hat verschiedene Auswirkungen auf unser alltägliches Leben und insbesondere auf unsere Gesundheit.

«Die zunehmende Hitze wirkt sich im Siedlungsgebiet besonders stark aus. An heissen Sommertagen ist die Temperatur hier bis zu zehn Grad höher als in der umgebenden Landschaft – das ist eine Belastung für Mensch und Umwelt.» Nana von Felten, Projektleiterin Klimaschutz und Klimaanpassung, Kanton Aargau

Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau lanciert im August 2021, zusammen mit dem Aargauer StartUp für Bürgerwissenschaften «catta», ein Projekt, in welchem Bewohnerinnen und Bewohner der Städte Zofingen und Aarau zum Thema Hitze forschen. Dazu werden – gemeinsam mit den Teilnehmenden – in beiden Städten Standorte festgelegt, an denen während zwei Wochen im August regelmässig und mit identischen Geräten die Temperatur gemessen wird. Die Resultate werden notiert und zusammengetragen, ausgewertet und mit den Hitzekarten des Kantons verglichen. Ziel ist, die so gesammelten Daten den zuständigen Gemeindevertretenden zu übergeben, damit die Verringerung der so genannten Hitze-Hotspots bei zukünftigen planerischen Aufgaben berücksichtigt wird.

Raketenglacé als Messstation
Während des Projekts werden Raketenglacé-Schmelzaktionen durchgeführt, in welchen an verschiedenen Orten in Zofingen und Aarau eine Raketenglacé geschmolzen und fotografisch festgehalten wird, wie die Glacé nach einer bestimmten Zeit in der Sonne aussieht. Mal schauen, wie viel zum Wegschlecken übrig bleibt… Wer hat den heissesten Platz und wer kann aufzeigen, wo man sich abkühlen kann? Alle Details zum Glacéschmelzen werden demnächst auf der Projektwebseite www.zofingen.ch/321heiss veröffentlicht.

Am Projekt können alle interessierten Personen teilnehmen. Es braucht keine Vorkenntnisse. Wer sich fürs Mitmachen interessiert, kann sich bis zum 9. August 2021 per Mail anmelden: heissNULL@catta.ch. Am 11. August 2021 abends sind alle Angemeldeten zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Dort können sie ihre Interessen und Ideen einbringen und es wird gemeinsam definiert, welche Orte in der Stadt vermessen werden sollen und wer wann Zeit dafür hat.


Forscherinnen und Forscher gesucht!
Du bist aus Zofingen und kennst Plätze in deiner Stadt, die besonders heiss werden oder solche, wo du Abkühlung findest?
Dann mach mit beim Projekt 3-2-1-heiss! und erforsche während zwei Wochen die Temperaturen deiner Stadt. Mit einem Messgerät ausgerüstet, misst du an von dir ausgewählten Orten regelmässig die Temperatur und notierst dir dabei auch, wie du die Temperatur empfindest. Deine Resultate werden gesammelt, mit den Klimakarten verglichen, veröffentlicht und der Verwaltung deiner Stadt übergeben, zusammen mit deinen Vorschlägen zur Verminderung der Hitze-Hotspots.
Hast du Lust mitzumachen? Informationen zum Projekt und Anmeldung siehe www.zofingen.ch/321heiss


Begleitend zum Forschungsprojekt veranstaltet das Naturama Aargau in beiden Städten interessante Klima-Spaziergänge. An diesen Exkursionen werden verschiedene Orte besucht, welche besonders heiss sind oder wo es Abkühlung gibt. Viele wissenswerte Informationen rund um das Thema Hitze werden vermittelt und Fragen zum Umgang mit den stets steigenden Temperaturen beantwortet.

3-2-1-heiss! – mit Raketenglacé die Hitze in Zofingen messen (© catta)

Gemeinsame Medienmitteilung des Departements Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau, des Aargauer StartUps für Bürgerwissenschaften "catta" und der Stadt Zofingen. 

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