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Invasive Neophyten – Gemeinsam exotische Problempflanzen erkennen und entfernen

Exotische Problempflanzen werden auch invasive Neophyten genannt. Sie sind oft eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier, die Biodiversität oder auch Bauwerke. Im Rahmen der Erlebnistage Biodiversität vom 23. - 26. Juni 2021 zeigt die Stadt Zofingen der Bevölkerung die Situation in Zofingen auf und lädt zum gemeinsamen Handeln ein.

Seit der Entdeckung Amerikas wurden in der Schweiz rund 600 Pflanzenarten eingeführt und angepflanzt, die natürlicherweise hier nicht vorkommen. Darunter viele Nutz- und Gartenpflanzen.

Nur bei einem Teil von ihnen handelt es sich um exotische Problempflanzen, sogenannte invasive Neophyten. Haben diese sich einmal ausserhalb von Gärten und Parkanlagen etabliert, werden sie zu einem wachsenden Problem.

Sie richten wirtschaftlichen Schaden an, indem sie durch eine massive Wuchskraft Infrastrukturbauten wie Strassenbeläge oder Leitungen beeinträchtigen. Auch auf landwirtschaftlichen Nutzflächen sind solche Neophyten problematisch, da sie Ertragsausfälle verursachen können. Indem sie einheimische Pflanzen und Tiere verdrängen, gefährden sie die lokale Artenvielfalt (Biodiversität). Die gefährlichsten Arten für den Mensch sind sogar gesundheitsschädlich und können beispielsweise Hautreizungen (Riesen-Bärenklau) und Asthma-Anfälle (Ambrosia) verursachen.

In der Schweiz werden 58 gebietsfremde Pflanzen zu den invasiven oder potenziell invasiven Neophyten gezählt. Wieviele davon kommen in Zofingen vor? Das und viel mehr verraten Vertreterinnen und Vertreter der Fachstelle und der Kommission Natur und Landschaft während der Erlebnistage Biodiversität. Diese finden vom 23. bis 26. Juni 2021 statt. Eine Exkursion am Freitagabend mit Werner Stirnimann von der Firma Biodiversia ist für die Bevölkerung eine ideale Gelegenheit, verschiedene Pflanzenarten und ihre Besonderheiten kennenzulernen. Bei einem anschliessenden Apéro kann man sich zu dem neu Erlernten austauschen. Am Mittwoch, 23. Juni sowie Samstag, 26. Juni 2021 ist die ganze Bevölkerung jeweils am Nachmittag eingeladen, selbst Hand anzulegen. Nach den Erlebnistagen soll es dank vereinter Kräfte weniger invasive Neophyten in Zofingen geben. Unter fachkundiger Anleitung werden v.a. Einjähriges Berufkraut und Kirschlorbeer auf dem Stadtgebiet entfernt.

Das Einjährige Berufkraut breitet sich aktuell stark aus. Es scheidet Stoffe aus, die die Keimung und das Wachstum anderer Pflanzen unterdrücken. Das konkurrenzstarke Gewächs aus Nordamerika beeinträchtigt so teils ganze Bestände einheimischer Pflanzen, bis hin zu landwirtschaftlich genutzten Naturwiesen und Weiden. Auch entlang von Waldwegen, Strassen und Bahnlinien, auf Firmengeländen und in Gärten ist es anzutreffen. Der Kirschlorbeer ist ein immergrüner Strauch aus Asien, der aus vielen Gärten entwichen ist. Entlang von Waldrändern  fühlt er sich wohl und verdrängt einheimische Sträucher. Als Jungpflanze kann er noch mit den Wurzeln ausgerissen werden.

Melden Sie sich bis am 16. Juni 2021 an für folgende Aktivitäten in und für die Natur:

  • Arbeitseinsatz vor allem für Familien (Erwachsene mit Kindern ab 5 Jahren): Mittwoch 23.6.21, 13.30 – 17.00 Uhr
  • Exkursion: Freitag 25.6.21, 18.30 – 21.00 Uhr
  • Arbeitseinsatz (Erwachsene mit Kindern ab 10 Jahren): Samstag 26.6.21, 13.30 – 16.00 Uhr

Die Anmeldung erfolgt unter www.zofingen.ch/biodiversitaet. Die Teilnahme ist kostenlos, die Gruppengrössen sind beschränkt. Die Anlässe finden bei jedem Wetter statt. An allen drei Tagen wird eine kleine Verpflegung angeboten.

Die Kommission und die Fachstelle freuen sich auf viele helfende Hände, um gemeinsam die Biodiversität in Zofingen zu fördern.

Einjähriges Berufkraut: klein und unscheinbar, breitet sich heute flächendeckend aus und verdrängt einheimische Pflanzen (Quelle: www.infoflora.ch, © Info Flora, Stefan Eggenberg).
Spätblühende Goldrute: wunderschöne Gartenpflanze, die sich aber in einheimischen Ökosystemen stark ausbreiten kann. (Quelle: NV Zofingen, H. Althaus)
Drüsiges Springkraut: breitet sich rasant in den Schweizer Wäldern aus und verdrängt einheimische Arten (Quelle: NV Zofingen, H. Althaus)

 

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