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Natur findet Stadt: naturnahe Aufwertung des Chorplatzes

Im Rahmen des Projekts "Natur findet Stadt" des Kantons Aargau werden von Februar bis Mai 2021 die Pflanzenrabatten auf dem Chorplatz in der Zofinger Altstadt ökologisch aufgewertet. Damit geht die Stadt mit gutem Beispiel voran und bewirtschaftet ihre Grünflächen naturnah. Gartenbesitzerinnen und -besitzer sollen animiert werden, dies in ihren Gärten ebenfalls zu tun.

Natur findet Stadt
Das Projekt "Natur findet Stadt" wird vom Kanton Aargau unterstützt und vom Naturama geleitet, um die Natur im Siedlungsraum zu fördern. Die Idee dahinter: Eine Gemeinde gestaltet mindestens eine eigene Grünfläche naturnah und motiviert damit auch private Garten- und Balkonbesitzer, lebendige Naturgärten und Balkone zu gestalten. Die Gemeinde präsentiert ihre aufgewertete Grünfläche der Bevölkerung und unterstützt anschliessend interessierte Einwohnerinnen und Einwohner mit einer kostenlosen Naturgartenberatung. Werden in der Folge die Gärten entsprechend naturnah umgestaltet, werden die Besitzer mit einem Apéro belohnt und können ihre Erfolge mit Nachbarn und Freunden teilen.

Chorplatz wird ökologisch aufgewertet
In Zofingen hat die Fachstelle Natur und Landschaft zusammen mit der Kommission Natur und Landschaft, dem Tiefbau und dem Werkhof eine dafür geeignete Grünfläche ausgewählt: den Chorplatz neben der Stadtkirche. Die fünf Pflanzenrabatten dieser Oase in der Altstadt werden zwar durch den Werkhof gepflegt, müssen aber wieder einmal rundum erneuert werden, auch aus gärtnerischer Sicht. Sie bestehen aus einigen einheimischen aber auch vielen exotischen Gartenpflanzen. Einzelne invasive gebietsfremde Arten, Neophyten genannt, sind auch vertreten. Ein Beispiel dafür ist der Kirschlorbeer. Für die einheimischen Tiere und Pflanzen sind diese Grünflächen kein Lebensraum. Dies möchte die Stadt Zofingen ändern. Von Februar bis Mai 2021 werden die Rabatten naturnah umgestaltet und so gezeigt, dass Biodiversität auch in der Altstadt gefördert werden kann.

Was bleibt, was wird neu?
Die Platane in der Mitte neben dem Brunnen bleibt als wertvoller alter Stadtbaum und wichtiger Teil des Chorplatzes bestehen. Sie trägt im Sommer mit ihrem Schatten viel zum Erholungswert bei. Wichtig sind ebenfalls die kleinen Rabatten hinter den Bänken, welche einen Sichtschutz gegen die Strasse hin bilden. Dort werden die entfernten Sträucher mit Gehölz ersetzt, welches diese Funktion übernehmen kann. Auch sollen viele der bereits vorhandenen einheimischen Sträucher und Bäume stehen bleiben. So werden die grosse Eibe in der grossen Rabatte und die Stechpalmen in den kleinen Rabatten belassen.

Stichwort: Nutzgarten des Lateinschulhauses
Was viele nicht wissen dürften: Auf dem Chorplatz befand sich im 17. Jahrhundert ein Nutzgarten. Der Lehrer des Lateinschulhauses, in welchem sich heute die Stadtbibliothek befindet, hatte dort seinen eigenen Garten. Deshalb stehen die Neuanpflanzungen 2021 auch unter dem Motto: einheimische Nutzpflanzen. Dies können beispielsweise Heilpflanzen sein, aber auch solche mit essbaren oder anders nutzbaren Pflanzenteilen werden gesetzt.

Präsentation der Neugestaltung und Gartenberatungen
Normalerweise würde beim Projekt "Natur findet Stadt" die naturnah gestaltete Grünfläche der Bevölkerung bei einem Apéro vorgestellt. Gleichzeitig würde interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern die Möglichkeit geboten, eine kostenlose Naturgarten-Beratungen zu buchen (Anzahl begrenzt). In diesem Jahr ist noch unklar, ob aufgrund der Pandemie-Situation die Präsentation vor Ort stattfinden kann. Die Fachstelle Natur und Landschaft wird nach Abschluss der Arbeiten am Chorplatz über das weitere Vorgehen informieren. Auf dem Chorplatz selbst ist eine Tafel mit Informationen zur neuen Gestaltung und zum Projekt "Natur findet Stadt" vorgesehen.

Mitfinanzierung durch Swisslos-Fonds Kanton Aargau
Die Kosten für die Umgestaltung werden zur einen Hälfte durch die Stadt Zofingen und zur andern durch den kantonalen Swisslos-Fonds getragen.

Die Pflanzenrabatten auf dem Chorplatz werden ökologisch aufgewertet (Bild: zvg)

 

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