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Fuss- und Veloweg entlang der Wigger soll aufgewertet werden

In Zofingen wird das Flussbett der Wigger im Rahmen eines kantonalen Hochwasserschutz- und Renaturierungsprojekts verbreitert. Der Zofinger Stadtrat möchte die Chance nutzen und gleichzeitig den Weg auf dem verbreiterten und erhöhten östlichen Damm entlang der Wigger für Fussgänger und Velofahrende sicherer und attraktiver machen. Am 23. November 2020 entscheidet der Einwohnerrat über den dafür nötigen Kredit von CHF 490'000.

In Zofingen ist die Wigger stark kanalisiert. Im Rahmen des Projekts "Hochwasserschutz Wigger Strengelbach/Zofingen" soll sie renaturiert und auch als öffentlicher Raum aufgewertet werden. Dies hat der Grosse Rat bereits 2017 entschieden. Dadurch gewinnt die Wigger als Naherholungsgebiet weiter an Attraktivität und Wertschätzung. Deutliches Optimierungspotenzial besteht aber weiterhin beim Fuss- und Radweg entlang der Wigger.

Für die Gewährleistung des Hochwasserschutzes der Wigger muss ihre Sohle verbreitert und abgeteuft werden. Dies bedingt auch Anpassungen an den Ufern und Böschungen. Das enge Korsett des bisherigen Flusslaufs wird aufgebrochen. Der parallel zur Wigger verlaufende Weg wird abgebrochen und erhöht. Der Stadtrat will diese Gelegenheit für eine naturnahere und attraktivere Linienführung des Fuss- und Veloweges auf der Dammkrone nutzen. Der neue Weg wird somit breiter und sicherer. Wigger und Parallelweg bekommen eine neue Gestalt und einen neuen Sinn.

Öffentlich zugängliche, siedlungsnahe Gewässer entsprechen einem grossen Bedürfnis, wie die letzten Monate eindrücklich bewiesen haben. Dies zeigt auch die Umfrage der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL von 2015, welche im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutzprojekt durchgeführt wurde. Der Bericht "Wie soll die Wigger in der Region Zofingen in Zukunft gestaltet werden?" hält u. a. Folgendes fest: "Hingegen ist die Umsetzung von Massnahmen, die diskrete Formen der Erholungsnutzung wie Spazierengehen, Velofahren, Joggen oder Ausruhen an der Wigger erleichtern und aufwerten, für eine Mehrheit der Befragten ein zentraler Mehrwert einer Revitalisierung." Und weiter: "Insbesondere sollen die bereits realisierten Wege an der Wigger (AareLandWeg) aufgewertet und durchgängig (78 % zustimmend) gemacht werden."

Radweg neu entlang der Wigger statt auf der Wiggertalstrasse
Aufgrund der Unzulänglichkeiten des Wegs entlang der Wigger wird heute die Veloland-Route Nr. 73 von SchweizMobil im Bereich Strengelbacherstrasse bis Wehr Aeschwuhr über die Untere Brühlstrasse, eine stark befahrene Kantonsstrasse, geführt. Durch die geplante Verbreiterung entspricht der Weg entlang der Wigger künftig den Standards von SchweizMobil, so dass die Veloland-Route dann an die Wigger verlegt werden kann. Weil sich der Weg meist im Gewässerraum befindet, ist eine Befestigung mit Hartbelag nicht denkbar. Es ist ein feinkörniger, harter Juramergelbelag vorgesehen. Der Weg dient so auch als befahrbarer Unterhaltsweg für die Böschungen und das Flussbett der Wigger.

Namhafte Unterstützung durch das Agglomerationsprogramm AareLand
Die Kosten für die Aufwertung des rund zwei Kilometer langen Wegstücks belaufen sich auf CHF 490'000. Das Vorhaben wird vom Bund im Rahmen des Agglomerationsprogramms AareLand mit rund CHF 196'000 unterstützt, was rund 40 % der Kosten entspricht. Der Stadt verbleiben somit Kosten von CHF 294'000. Um die Unterstützung des Bundes zu erhalten, muss das Projekt spätestens Ende 2027 umgesetzt sein.

Bewilligt der Einwohnerrat am 23. November 2020 das Projekt, ist der Baubeginn frühestens für 2023 geplant. Vorgängig muss einerseits das nötige Land erworben werden und die Baubewilligung sowie die Detailplanung erfolgen, und andererseits muss das Hochwasserprojekt in weiten Teilen realisiert sein.

Aktuell führt der öffentliche Weg über das private Bleicheareal und dessen Parkplatz. Künftig soll er – wie der Rest des Wegs – am andern Ufer auf öffentlichem Grund naturnah eingebettet werden. (Bild: zvg)

 

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