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Die Zofinger Infrastruktur soll Starkniederschläge besser aufnehmen können

Starke Regenfälle haben in Zofingen in der Vergangenheit mehrmals zu Überschwemmungen geführt. Mit dem Ziel, die Zofinger Infrastruktur starkregentauglicher zu machen, liess das Ressort Tiefbau die durch Starkniederschläge verursachten Schadensfälle der letzten zehn Jahre analysieren und daraus ein Massnahmenkonzept erarbeiten. Dieses wird am Dienstag, 21. Januar 2020 um 19 Uhr im Rathaus Zofingen vorgestellt.

Am 8. Juli 2017 wurde die Region Zofingen von einem heftigen Gewitter getroffen, welches Überflutungen mit grossen Schäden zur Folge hatte. Ende Mai 2018 wurden bei einem weiteren Starkregenereignis erneut diverse Keller geflutet. Aufgrund des Klimawandels ist künftig vermehrt mit ähnlich extremen Regenfällen zu rechnen. Damit die Zofinger Infrastruktur Starkniederschläge besser aufnehmen kann, lies das Ressort Tiefbau die durch Starkregenereignisse verursachten Schadensfälle der letzten zehn Jahre untersuchen und daraus ein Massnahmenkonzept im Handlungsfeld der Bauverwaltung erarbeiten. Dazu wurden Schadensdaten von Versicherungen, Meldungen der Feuerwehr und von Privaten zusammen mit hydraulischen Berechnungen und Gefahrenkarten analysiert. Daraus wurden Schaden-Hotspots definiert und schliesslich ein Massnahmenkonzept erarbeitet.

Grundsätzlich gilt es, Regenwasser möglichst an Ort und Stelle versickern zu lassen – also möglichst wasserdurchlässige Flächen zu fördern. Andernfalls ist das abzuleitende Regenwasser einer Versickerungsanlage zuzuführen oder gedrosselt abzuleiten (Retention). Ausserdem sind Verstopfungen von Strasseneinlaufschächten und Bachdurchlässen zu verhindern und für den Extremfall Oberflächenabflusskorridore zu definieren.

Dies soll nun gemäss dem Massnahmenkonzept in einzelnen Projekten umgesetzt werden. Ausserdem ist eine vermehrte Versickerung und Retention von Regenwasser insbesondere im Liegenschaftsbereich anzustreben, um die Kanalisation zu entlasten. Dies könnte zum Beispiel mit Anreizen erzielt werden, wie beispielsweise mit dem Einbezug von nicht versickertem Regenwasser in die Berechnung der wiederkehrenden Abwassergebühr.

Die Bauverwaltung berücksichtigt die Thematik Starkregen bereits bei den laufenden Bauprojekten. So wurde bei der Sanierung der Südstrasse ein asphaltierter Strassenabschnitt aufgehoben und mit einer Wiese und einem wasserdurchlässigen Mergleweg ersetzt. Um die Kanalisation zu entlasten, wird das Strassenabwasser neu in der Veloparkplatzwiese der Badi versickert. Bei der Platzsanierung beim Pulverturm wurde die Einmündung von der General-Guisan-Strasse erhöht, um das Eindringen von Oberflächenwasser in die Altstadt an dieser Stelle zu verhindern. Aktuell wird in der Mühlethalstrasse die hydraulische Kapazität der Kanalisationsleitungen erhöht und ein Abschnitt des Riedtalbachs wird geöffnet und aufgeweitet. Im Weiteren sind die Erarbeitung des Generellen Entwässerungsplans der zweiten Generation GEP2 und ein Vorprojekt bezüglich Oberflächenabfluss im Bereich Stadtbach in Planung.

Damit die Bauverwaltung die Gefährdungssituation bestmöglich kennt, ist sie für Schadensmeldungen aus der Bevölkerung dankbar. Dabei sind Fotos oder Videos des Schadensereignisses hilfreich. Die Analyse der Starkregenereignisse und das Massnahmenkonzept werden am Dienstag, 21. Januar 2020 um 19 Uhr im Rathaus, Bürgersaal, 2. Stock, vorgestellt.

Überschwemmung bei der General-Guisan-Strasse am 8. Juli 2017 (Bild: jost)

 

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