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Brunnenwasser soll in Zofingen künftig versickern

Das Wasser aus den 23 Brunnen in der Zofinger Altstadt wird zurzeit in die Kanalisation geleitet und muss von der ARA gereinigt werden. Künftig will der Stadtrat das saubere Brunnenwasser stattdessen versickern lassen und lanciert deshalb mit dem Niklaus-Thut-Brunnen ein Pilotprojekt.

Sauberes Wasser, welches beispielsweise aus Bächen und Brunnen in die Kanalisation fliesst, sogenanntes Fremdwasser, vermischt sich in der Kanalisation mit Schmutzwasser und muss unnötig gereinigt werden. Dafür zahlt Zofingen jährlich rund CHF 84'000. 1995 lag der Fremdwasseranteil der Stadt Zofingen in der ARA noch bei 52 Prozent. Mit verschiedenen Massnahmen konnte dieser Anteil bis heute auf 19 Prozent gesenkt werden. So wurden der Steinbruchbodenbach und der Stiftswaldbach umgeleitet, damit sie nicht mehr in die Kanalisation fliessen. Ebenfalls wurden diesen Frühling die beiden Brunnen auf dem Heiternplatz an die Sauberwasserleitung umgehängt. Der Zofinger Stadtrat will den Anteil Fremdwasser weiter senken. Dazu ist die Gemeinde auch gesetzlich verpflichtet.

Pilotprojekt Niklaus-Thut-Brunnen
Ein beträchtlicher Teil des Zofinger Fremdwassers stammt von den 23 Brunnen der Altstadt. Da eine durchgehende Abwasserleitung für Sauberwasser in der Altstadt fehlt, will der Stadtrat das Brunnenwasser künftig versickern lassen und so dem Grundwasser zuführen. Am meisten Wasser fliesst aus dem Niklaus-Thut-Brunnen, weshalb dieser für ein Pilotprojekt genutzt werden soll. In dessen unmittelbarer Nähe wird vom 28. Oktober bis Mitte November 2019 ein rund drei Meter tiefer Versickerungsschacht erstellt. Im Normalbetrieb läuft das Wasser in den Versickerungsschacht. Bei Reinigungs- und Unterhaltsarbeiten kann dank eines Schiebers das verschmutzte Wasser in die Kanalisation geleitet werden.

Weniger Chemie gegen Algen
In Brunnenbecken bilden sich natürlicherweise Algen, welche die Becken dunkel respektive grünlich erscheinen lassen. Bisher wurden die Brunnenbecken nach der mechanischen Reinigung mit Chlor geimpft, um die Algenbildung zu hemmen und ein helles Erscheinungsbild zu erzeugen. Da das Wasser nun versickern soll, darf die Reinigung nicht mehr mit Chlor erfolgen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Farbe des Brunnenbeckens trotz Reinigung speziell in den Sommermonaten in ein grünliches Farbspektrum verlagern wird.

Das Wasser des Niklaus-Thut-Brunnens soll künftig versickern und nicht mehr in die Kanalisation abfliessen. (Bild: zvg)

 

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